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Medizin
ALCHEMIE - MÜLLER, Joh(ann) El(ias). Christlicher und vernunfftmäßiger Begriff, vom wahren Uhrsprung der Goldhervorbringenden Wunder-Materie, oder des sogenannten Steins der Weisen: bestehende In einer Meynung, welche nicht allein der Ehre des Allerhöchsten am beförderlichsten, und der Wahrheit am nächsten ist, sondern auch ... (1.) Einer Lands-Obrigkeit, (2.) Eines Landes sämtlichen Einwohnern, (3.) Den Besitzern des grossen Philosophischen Schatzes selbsten fast unschätzbare Vortheile Und eine rechte güldene Zeit ohne die geringste Unkosten ... verursachen kan. Frankfurt, Gleditsch, 1707. 8° 8 nn.Bl., 112 S. Pergament der Zeit, (minimal angestaubt). € 1.200,00
Vorgebunden: VROLINGH, Abraham Leonhard. Der Matrosen Gesundheit Oder Ein nützlicher Tractat von Scharbocke oder Schim(m)el-Seuche. Nebst vielen andern zur See und Lande verfallenden Kranckheiten, darbei viel köstliche Medicamenta communiciret werden: Nebst Putmans Manuali, denen Medicis und Chirurgis... in Niederländischer Sprache geschrieben und anitzo ins Hoch-Teutsche übersetzet von Martino Schurigen. Dresden, Winckler, 1702. 8 nn. Bl., 378 S., 15 nn. Bl.
1) Erste und einzige Ausgabe, selten. - Rosenthal 608; Duveen 417; Ferguson II, 117; Caillet 7860. - Der Autor, Johann Elias Müller warnt in dieser Schrift ausdrücklich vor der ketzerischen Hybris der Alchemie. Da Kunst und Technik letztlich von Gott kommen, darf sich der Mensch dies nicht selbst zuschreiben. - "The author's ideaa is that the philosopher's stone cannot be found by chemical experiments, but that it is in the possession of God only, who communicates it to a choice of mortals." (Duveen).
2) Erste deutsche Ausgabe des 1646 im holländischen Original erschienenen Werkes. - Waller 10061; VD18 11636769. - Seltene Abhandlung über den häufig bei Matrosen und Soldaten vorkommenden, durch einen Mangel an Vitamin C verursachten Skorbut, sowie weitere Krankheiten wie die Ruhr und die Pocken, ab S. 271 die Übersetzung des Manuale zur Behandlung der Pest von Putmann. - Titel mit Eckabriss, dadurch leichter Buchstabenverlust.
Leicht gebräunt, einige wenige Anmerkungen in Tinte von alter Hand, schönes Exemplar.
ANATOMIE - KULMUS, Jo(hann) Adam. Tabulae Anatomica, in quibus corporis humani omniumque ejus partium structura... Amsterdam, Jansson-Waesbergius, 1732. 8°. Gestochenes Frontispiz, 6 nn. Bl., 179 S., 10 nn. Bl., mit 27 gefalteten Kupfertafeln. Pergament der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel, (etwas fleckig und leicht aufgebogen). € 750,00
Angebunden:
TRONCHIN, Theodor. Dissertationes medicae quarum prior...de membrana allantoide versatur, authore Ludovico de Neufville.. seu de clitoride. Editio nova, emendiator, accuratior. Leiden, J. und H.Verbeek, 1736. 94 S.
1) Zweite lateinische Ausgabe. - Blake 249; vgl. Hirsch/H. III, 632. - Der in Danzig tätige Arzt Johann Adam Kulmus (1689-1745) setzte sich für die Hebung der medizinischen Bildung allgemein, insbesondere aber für die der Chirurgen, Bader und wandernden Jahrmarktsheiler, ein. Er gehörte zu den fortschrittlichsten Medizinern seiner Zeit und seine "Anatomischen Tabellen" zählen zu den erfolgreichsten anatomischen Schriften seiner Zeit. 1771 wurde es sogar ins Japanische übersetzt. - Die Tafeln sind römisch nummeriert 2-28 (Tafel 1 ist das Frontispiz). - Tafel 22 mit Abriss, dadurch ca. 2/3 Abbildungsverlust. – Etwas gebräunt und gering fleckig.
2) Neue erweiterte Ausgabe. - Blake 123; Hirsch/H. V., 643. - Der aus Genf stammende Théodore Tronchin (1709-1781) studierte in Cambridge Medizin und ließ sich in Amsterdam als Arzt nieder. Hier verrichtete er 1748, an seinem Sohn, erstmals eine Pockenimpfung in Holland.- Leicht gebräunt.
BAILLIE, Matthew. Anatomie des krankhaften Baues von einigen der wichtigsten Theile im menschlichen Körper. Aus dem Englischen mit Zusätzen von S.Th. Sömmering. Berlin, Voo, 1794. 8°. XXVIII, 268 S. Pappband der Zeit, (Bezugspapier teils abgeplatzt, Ecken und Kanten beschabt). € 280,00
Erste deutsche Ausgabe. - Wasser 618a; Hirsch/H. 1 291; vgl. Garrison/M. 2281; Wellcome II, 87 (engl. Originalausgabe). - Hauptwerk des, auf dem Gebiet der pathologischen Anatomie tätigen, schottischen Mediziners Matthew Baillie (1761-1823). In der Übersetzung und mit Zusätzen versehene deutsche Ausgabe von Theodor Sömmering. "... first systematic text-book for morbid anatomy, treating the subject for the first time as an independent science." (Garrison). - Minimal stockfleckig.
BALNEOLOGIE - (PASQUAY, Peter). Gründliche Abhandlung von dem Gehalt und denen Eigenschaften der Gemeinen Wassern überhaupt, ins besondere aber derer fürnehmsten in der Stadt Frankfurt am Mayn befindlichen Röhr- und Brunnen-Wassern.... Frankfurt, Fleischer, 1748. 8°. 4 nn. Bl., 136 S. Halbpergament der Zeit, (etwas fleckig, Rücken unterlegt). € 1.600,00
Angebunden:
FLOYER, John. Wieder belebte alte Psychrolusia (graece). Oder Versuch zu beweisen, daß kaltes Baden gesund und nützlich sey; In Briefen herausgegeben. Aus dem Englischen ins Hochdeutsche übersetzt von Johann Caspar Sommer. Breslau u. Leipzig, Pietsch 1749. 11 nn. Bl., 292 (recte 294) S., 9 Bl.
(und)
SCHWEN(C)KE, Christian Gotthold. Das Gesunde Landleben, welches nach richtigen Grundsätzen der Arztneykunst anpreiset, mit Beantwortung der Frage und einer Vorrede: Ob man die Aerzte in gesunden Tagen brauchen könne? Nebst einer Vorrede Joh.Ernst Hebenstreits. Leipzig, Fritsch Witwe, 1751. Gestochenes Frontispiz, 38 nn. Bl., 343 S.
Sammelband mit 3 seltenen medizinischen Schriften.
1) Erste und einzige Ausgabe. - Hirsch/H. 4, 518. - Gutachten zur Wasserqualität der Frankfurter Brunnen und Mahnung an die Stadt diese sauber zu halten und nicht zu nah an Kloaken, Stadtgräben, etc. zu bauen. - "..für die damalige Zeit vortreffliche Analyse der Brunnenwasser." (Hirsch/H.). - Mit einem Anhang zu 8 Brunnen aus dem Umgebung Frankfurts, darunter Wiesbaden, Soden, Seltz, Dietz und Schwalbach. - Zeitgenössischer handschriftlicher Eintrag zum Autor am Ende des Vorworts.
2) Erste deutsche Ausgabe. - Blake 149; vgl. Wellcome III, 34; Hirsch-H. II, 549. - Der Text enthält viele Bezüge auf antike Autoren wie Galen, Celsus, Dioskorides, aber auch auf die Kirchenväter. - Die englische Originalausgabe erschien bereits erstmals 1702 und erlebte mehrere Auflagen.
3) Erste Ausgabe. - Hirsch/H. 5, 183. - Hochaktuelle Abhandlung über die Vorzüge des Landlebens durch den Dresdner Mediziner Christian Gotthold Schwencke (1726-1782). - "Der wahre Vortheil des Landlebens bestehet in dem Abgang verführerischer Reitzungen, und in der Bequemlichkeit den Körper durch Bewegung, die mit Belustigung derer Sinnen verknüpft sind, dauerhaftig zu machen." (Vorwort). - Mit einem hübschen gestochenen Frontispiz eine Landschaft darstellend.
Gering gebräunt und minimal fleckig, zeitgenössischer Eintrag auf Vorsatz. - Gutes Exemplar.
BISCHOFF, Ignaz Rudolph. Grundzüge der Naturlehre des Menschen von seinem Werden bis zum Tode. Mit vorzüglicher Hinsicht auf die praktische Medicin bearbeitet. 4 Teile in 1 Band. Wien, Strauss, 1838-1839. 8°. 4 nn. Bl., XVI, 352 S.; 2 nn. Bl., 492 S. Halbleinen der Zeit mit Rückentitel und Rückenvergoldung, (Kanten etwas beschabt, Rücken leicht verblichen). € 500,00
Erste Ausgabe. - Dieser Titel von Bischoff nicht bei Hirsch/H. oder Wellcome. - Ignaz Rudolph Bischoff (1784-1850) war ein österreichischer Mediziner, der sich große Verdienste um die Verbreitung der Pockenimpfung machte. - Mit Kapiteln zur Physiologie und Anthropologie des Menschen. - Ohne das Stahlstichporträt. - Minimal stockfleckig.
BOHN, Johannes. Chirurgia Rationalis Oder Vernünfftige Abhandlung Aller Chirurgischen Operationen nach den Regeln guter Theorie abgefasset... Anjetzo an das Licht gestellet von Heinrich Wincklern. Braunschweig, Renger, 1732. 8°. 8 nn. Bl., 514 S., 1 n. Bl. Halbpergament der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel, (Bezugspapier teils abgelöst, etwas fleckig). € 480,00
Erste Ausgabe. - VD18 10292292. - Mit Kapiteln zu verschiedenen Operationen, zu den Bandagen, dem Aderlass, dem Kaiserschnitt, Amputationen etc. - Johannes Bohn (1640-1718) studierte in Jena und Leipzig Medizin und gehört "zu den hervorragendsten Ärzten aller Zeiten. Charakteristisch für seinen klaren Blick, sein unbeirrtes Urtheil ist es, dass B. die Wichtigkeit der Leichensectionen anerkennt, aber gleich davor warnt, in dem Leichenbefunde stets die Krankheitsursache zu finden." (Hirsch/H. I, 606ff.). - Durchgehend mit Leerseiten durchschossenes Exemplar. Gering gebräunt, Stempel auf Innendeckel und Titel (Stadt- u. Volksbibliothek Oberursel ausgeschieden), zeitgenössischer Eintrag auf fliegendem Vorsatz.
CHIRURGIE - CHELIUS, Maximilian Joseph. Handbuch der Chirurgie zum Gebrauche bei seinen Vorlesungen. Dritte, vermehrte und verbesserte Auflage. 4 Teile in 2 Bänden. Wien, Lechner, 1831. 8°. 692; 660 S. Halbleder der Zeit mit Rückentitel und Rückenvergoldung, (etwas beschabt und fleckig). € 220,00
In mehreren Auflagen erschienenes und in 11 Sprachen übersetztes Hauptwerk des Heidelberger Chirurgen Maximilian Joseph Chelius (1794-1876). - Pagel, Geschichte der Medizin, S.486:"Verfasser eines fast über ganz Europa in 11 Übersetzungen verbreiteten und beliebten Handbuchs, ein Werk, welches fast 30 Jahre lang in Deutschland das bekannteste und gebräuchlichste Lehrbuch war." - Titelblätter mit mehreren gelöschten handschriftlichen Besitzvermerken, gering fleckig.
DARWIN, Charles. The Expression of the Emotions in Man and Animals. London, John Murray, 1872. 8°. VI, 374, 4 S., mit 7 (3 gefalteten) Tafeln und 21 Illustrationen im Text. Originalleinen mit goldgeprägtem Rückentitel, (gering bestoßen). € 980,00
Zweiter Druck der ersten Ausgabe. - Freeman 1142. - Mit dem Druckfehler "htat" auf S. 208. - Wichtiges Werk Darwins zum Verhalten und der Kommunikation von Mensch und Tier. Er untersuchte die Bewegung der Gesichtsmuskeln und schloss daraus, wie sie Emotionen bei Mensch und Tier ausdrücken. - Die Tafeln sind Heliotypien und stellen einen wichtigen Meilenstein in der Verwendung der Fotografie als Illustrationstechnik für wissenschaftliche Bücher dar. - Am Schluss des Buches 4 Seiten Verlagsanzeigen, datiert November 1872. - Minimal stockfleckig, gering gelockert.
DESAULT, (Pierre Joseph). Auserlesene chirurgische Wahrnehmungen nebst einer kurzen Uebersicht der chirurgischen Vorlesungen, welche im Hotel Dieu zu Paris gehalten werden. Aus dem Französischen. 10 (von 12) Bänden in 2 Bänden. Frankfurt, Fleischer, ab Band 5: Guilhauman, 1791-1801. 8°. Mit 6 (von?) gefalteten Kupfertafeln. Pappbände der Zeit mit Rückenschildern und leichter Rückenvergoldung, (leicht beschabt und bestoßen). € 400,00
Erste deutsche Ausgabe. - Hirsch/H. II, 232. - Abhandlungen zu verschiedenen Bereichen der Chirurgie durch den berühmten französischen Chirurgen Pierre-Joseph Desault (1744-1795). - "er hat die erste chirurgische Klinik in Frankreich und die am besten geleitete in Europa geschaffen und bald strömten auch die Schüler aus dem Auslande nach Paris..." (Hirsch/H.). - Minimal stockfleckig. Gutes Exemplar.
10 (of 12) volumes in 2 volumes. 8vo. With 6 (of?) folded engraved plates. Contemporary boards with labels on spine and slightly gilt spine, (somewhat rubbed and bumped). - First German edition. - Hirsch/H. II, 232. - Treatises on various aspects of surgery by the famous French surgeon Pierre-Joseph Desault (1744-1795). - "er hat die erste chirurgische Klinik in Frankreich und die am besten geleitete in Europa geschaffen und bald strömten auch die Schüler aus dem Auslande nach Paris..." (Hirsch/H.). - Minimal foxing. Good copy.
DIEFFENBACH, J(ohann). F(riedrich). Chirurgische Erfahrungen, besonders über die Wiederherstellung Zerstörter Theile des menschlichen Körpers nach neuen Methoden. Berlin, Enslin, 1829. 8°. VI S., 1 nn. Bl., 102 S., mit 2 eingefalteten lithographischen Tafeln. Schlichter Pappband der Zeit, Originalbroschur auf Deckel montiert, (gering fleckig und minimal beschabt). € 1.200,00
Erste Ausgabe. - Hirsch/H. II 263; Garrison-M. 5743; Waller 2441. - Dieffenbach (1792-1847) gilt als der Wegbereiter der Transplantation und als Vater der plastischen Chirurgie. Von besonderer Bedeutung wurden seine Nasenrekonstruktionen, wobei er sich in Indien und Italien erprobte Methoden zunutze machte. Seine Erfahrungen auf dem Gebiet der Gesichtserneuerung, die auch die Behandlung von Lidverwachsungen, Wolfsrachen, Hasenscharten und anderer Mißbildungen umfaßte, machte er in zahlreichen Schriften der Fachwelt zugänglich. Auf Grund seiner Erfahrungen auf dem Gebiert veröffentlichte er in den folgenden Jahren bis 1934 drei weitere Abhandlungen unter dem gleichen Titel. - Dieser, noch nicht als Serie gedachter, erste Teil umfasst Kapitel über den Wiederersatz der Nase, über die Bildung der Lippen bei Verschliessung des Mundes, den Wiederersatz des zerstörten Gaumensegels usw. - Ränder etwas gebräunt, gutes Exemplar.
With 2 folded lithographed plates. Contemporay boards, original front wrapper mounted on front cover, (slightly spotted and worn). First edition. - Hirsch/H. II 263; Garrison-M. 5743; Waller 2441. - Dieffenbach (1792-1847) is known as pioneer of transplantation and mentor of plastic surgery. His reconstructions of nose had been of high importance. He had published numerous works on his practical experiences on regeneration of faces or parts of faces. Until 1834 3 following parts were published with the same title. - This is the first part, published before knowing there would have been follwing ones. - Margins a bit browned, good copy.
DIOSCORIDES, Pedanius. De Medica materia libris sex. Interprete Marcello Virgilio. Cu(m) eiusde(m) annotationibus. (Florenz, Filippo Giunta, 1518). Folio. 6 nn., 352, 6 nn. Bl., mit Holzschnittdruckermarke. Halbleder des 18. Jahrhunderts mit Rückenschild, (etwas berieben und leicht fleckig). € 6.800,00
Erste lateinische Ausgabe in der Übersetzung von Marcello Virgillio Adriani (1464-1521). - Osler 341; Pritzel 2303; Choulant S. 80; nicht bei Wellcome. Sehr seltene Ausgabe dieses grundlegenden antiken griechischen Werkes. Dass, bereits im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung von dem griechischen Gelehrten Dioscorides verfasste Kräuterbuch hat die westliche medizinische Praxis bis in das 19. Jahrhundert stark beeinflusst und gilt als eines der einflussreichsten Werke der Medizin und Pharmakologie. In 5 Teile gegliedert beschreibt die Materia Medica ca. 1000 Heilmittel mit mehr als 4500 Anwendungen. - Teils mit griechischen Text- und Wortstellen. - Die schöne Druckermarke auf letztem Blatt verso. - Einige Anmerkungen und Anstreichungen von alter Hand, Besitzeintrag (Kloster Steingaden, 1666) auf dem Titel. Gering stock- und fingerfleckig, einige Seiten leicht wasserrandig. Gutes Exemplar.
ETTMÜLLER, Michael. Opera Omnia: nempe, institutiones medicinae, cum notis, collegium practicum generale & speciale de morbis virorum, mulierum ac infantium; collegium chirurgicum; notae in Morelli methodum de formulis medicamentorum praescribendis; in Ludovici dissertationes pharmaceuticas; & in Schroederi Pharmacopoeam ... ; opus posthumum ...cum praefatione Georgii Franci. 3 Teile in 2 Bänden. Frankfurt, Zunner, 1688. Folio. 6 nn. Bl., 718 (recte 710) S.; 1 nn. Bl., 628 (recte 616); 270 (recte 272) S., 26 nn. Bl., mit gestochener Verlegermarke auf dem Titel. Blindgeprägtes Pergament der Zeit, (stärker fleckig, Einbände wellig und aufgebogen). € 240,00
Zweite Gesamtausgabe, die als die beste der Werkausgaben Ettmüllers gilt. - Haeser II, 380; Wellcome II, 534; vgl. Engelmann 155, Hirsch/H. II, 443f., Lesky 193. -Ettmüller (1644-83) "vereinigte mit einer umfassenden Gelehrsamkeit eine grosse praktische Befähigung und wurde ein eifriger Vertreter der durch Sylvius de la Boë begründeten Chemiatrie, deren Grundsätze er mit grosser Gewandtheit auf Physiologie und Pathologie anzuwenden verstand, so dass sein Ruf als Lehrer eine grosse Zahl von Studirenden nach Leipzig zog... (H./H.). - Etwas fleckig, stärker angestaubt, teils mit Anmerkungen von alter Hand.
FORENSIK - AMOËDO, Oscar. Die Zahnheilkunde in der gerichtlichen Medizin. Aus dem Französischen übersetzt unter Berücksichtigung der deutschen gerichtlichen Verhältnisse von Gottlieb Port. Leipzig, Arthur Felix, 1900. 8°. VIII, 441 S., mit 60 Abbildungen im Text. Halbleder der Zeit mit Rückentitel, (gering beschabt). € 1.200,00
Erste deutsche Ausgabe, sehr selten. - Weinberger 8. - Der aus Kuba stammende Arzt und Zahnarzt Louis Oscar Amoëdo y Valdes (1863-1945) gilt als der Begründer der modernen forensischen Zahnmedizin. 1898 veröffentliche er in Paris sein Werk "L’Art Dentaire de Medicine Legale", das hier in der ersten deutschen Ausgabe vorliegt. - "Ein Lehrbuch der gerichtlichen Zahnheilkunde fehlte bisher. Wohl finden wir in der Literatur zerstreut eine ziemliche Anzahl von Einzelabhandlungen, welche gerichtliche Themata behandeln, doch Amoëdo blieb es vorbehalten, die Einzelarbeiten zu sammeln, zu sichten und in einem systematischen Werke zu vereinigen." (Vorwort). - Im 15. Abschnitt wird u.a. über den Brand des Wohltätigkeitsbasars in Paris am 4. Mai 1897, über die Identifizierung der Leichen von Louis XVII., Napoleon I., Napoleon IV. und des Mörders von Lincoln berichtet. - Einige wenige Anstreichungen am Rand. Gutes Exemplar.
GUASTAVINI, Giulio. Commentarii in priores decem Aristotelis problematum sectiones. Lyon, Horatius Cardon, 1608. Folio. 4 nn. Bl., 395 S., 6 nn. Bl. Flexibles Pergament der Zeit, (etwas fleckig und aufgebogen, ohne die Schließbänder). € 1.500,00
Erste Ausgabe, selten. - Kommentar des Genueser Mediziners Giulio Guastavini zu den ersten 10 Büchern der pseudo-aristotelischen Problemata. Guastavini versucht die im Text befindlichen Stellen über Homosexualität mit den Moralvorstellungen seiner Zeit zu harmonisieren. Beinhaltet den Originaltext in griechisch und die lateinische Übersetzung von Theodorus Gaza. - Ex-Libris (Cabinet du Docteur Coutenot) auf Innendeckel. Name von alter Hand auf Titel. Am Anfang und Ende leicht gebräunt, gutes Exemplar.
HECQUET, Philipp. Arzney und Chirurgie der Armen. Oder: allgemeines und sehr nützliches Hausarzneybuch für den Bürger und Landmann, in welchem leichte und bewährte Mittel, die sowohl innerliche als äußerliche Krankheiten und Gebrechen des menschlichen Leibes sicher und geschwind zu heilen, an die Hand gegeben werden. Aus dem Französischen übersetzt. Zweyte und verbesserte Auflage. Augsburg, M. Riegers sel. Söhne, 1781. 8°. 8 nn. Bl., 570 S., 11 nn. Bl. Halbleder der Zeit mit leichter Rückenvergoldung und Rückenschildern, (etwas berieben, Ecken und Kanten bestoßen, kleinere Wurmspuren). € 380,00
Zweite deutsche Ausgabe. - Vgl. Hirsch/H. III, 112; Wellcome III, 232 (franz. Ausg.) - Interessante Zusammenstellung verschiedener Ratschläge und Rezepturen des populären französischen Arztes Hecquet (1661-1737). - Enthält Kapitel über Kopfschmerzen, Schlafsucht, Krankheiten der Augen, Ohren und Nase, über die Zähne und das Zahnfleisch, die inneren Organe, Wunden, Geschwulste, die Arme und Beine, die Haut, usw. - Fliegender Vorsatz mit Eckabriss, etwas stockfleckig.
HIEBLIN, Christoff. Tractat von den aller fürtrefflichen und kräfftigsten Artzney wider allerley gifft, welches der Stein Bezaar ist: In welchem seine wunderbarliche Würckungen und Tugenden mit der heylung in den Gifften angezeigt wirdt.... Konstanz, Leonhart Straub, 1589. Kl.-8°. 39 nn. Bl., 1 w. Bl. Modernes Halbpergament. € 1.200,00
Erste Ausgabe. - VD 16, H, 3462, Haller, Bibl. Chirurgica I, 250, nicht bei Waller und Welcome. - Titel in Rot und Schwarz. - Sehr seltene Schrift des Konstanzer Stadtarztes Hieblin (auch Hüeblin oder Hyeble) über Vergiftungen und deren Behandlung mit Gegengiften, hauptsächlich mit Hilfe des sogenannten Bezoarsteins, dem im Altertum und Mittelalter entgiftende und magische Wirkung zugeschrieben wurde. - Titel restauriert mit etwas Buchstabenverlust, diese handschriftlich nachgetragen, durchgängig leicht wasserfleckig, letztes Blatt im Bug verstärkt.
Small-8vo. 39 unn. ll., 1 w. l. Modern half parchment. - First edition. - VD 16, H, 3462, Haller, Bibl. Chirurgica I, 250, not in Waller and Welcome. - Title in red and black. - Very rare writing of the Konstanz city doctor Hieblin (also Hüeblin or Hyeble) about poisonings and their treatment with antidotes, mainly with the help of the so-called Bezoar stone, which was ascribed detoxifying and magical effect in antiquity and the Middle Ages. - Title restored with some loss of letters, these added in handwriting, throughout slightly waterstained, last leaf reinforced in the gutter.
HÖPING, Joh. Abraham Jacob. Institutiones Chiromanticae, oder Kurtze Unterweisung, wie man aus denen Linien, Bergen und Nägeln derer Hände...judiciren kann. (und) Chiromantia Harmonica, Das ist, Übereinstimmung der Chiromantiae oder Linien in denen Händen, mit der Physiognomia oder Linien an der Stirn. 3. Aufl. 2 Tle. in 1 Bd. Jena, Birckner, 1681. Kl.-8°. 1 nn. Bl., 113 S., 2 nn; 4 nn. Bl., 163 S., 2 nn Bl. Mit zahlr. Holzschnitten. Pergtbd. aus alter Handschrift, (etw. ber., Rücken m. kl. Fehlstellen). € 960,00
Sabbatini 279 u.280 (jew.EA.v.1674); vgl.Graesse; BMP 107; Rosenthal,BMP 964 u.966; Ackermann IV, 554. - Diese beiden Werke des Autors wurden meist in einem Band aufgelegt. - Name auf Vorsatz, überklebter Stempel auf Titel verso, gering stockfleckig und papierbedingt leicht gebräunt.
5th edition. 2 parts in 1 volume. Small-8vo. 1 nn. l., 155, 1 w. l.; 4 nn. ll., 182 p., 31 nn ll. With numerous woodcuts. Contemporary parchment with gilt title on spine, (slightly spotted, slightly bumped). - Wellcome III, 282; cf.Graesse; BMP 107; Rosenthal, BMP 964 u.966; Ackermann IV, 554. - Fifth enlarged edition of Höping's main works on chiromancy and physiognomy. These two works were mostly published in one volume. - This edition with an extensive register. - Partly somewhat brown-spotted, ex-libris on inner cover, contemporary owner's entry on endpaper.
HOMÖOPATHIE - WRELEN und D.H... Der homöopathische Rathgeber bei allen Krankheiten der Menschen. Alphabetisch geordnet mit Angabe der heilenden homöopathischen Mittel und erklärender Einleitung über die Namen, Wirkungsdauer und Antidote. Beigefügt sind die Bedingungen, unter welchen die Symptome der Arzneien zu erscheinen pflegen. Leipzig, Karl Franz Köhler, 1836. 8°. XX, 492 S. Etwas späteres Leder mit Rückenschild, (berieben und leicht fleckig). € 400,00
Erste und einzige Ausgabe. - Frühes Grundlagenwerk zu Homöophathie von dem von uns nicht biographisch zu ermittelnden Autor Wrelen. - Mit Auflistung hunderter Krankheiten und Formen des Unwohlseins sowie deren Heilmittel, darunter Abneigung gegen geistige und körperliche Anstrengung, Arbeitsscheu, Dreistigkeit, Gefräßigkeit, Menschenscheu, etc. - Durchgehend etwas gebräunt und stockfleckig.
PHARMAZIE - (AMMON, F.A.v.). Repertorium der besten Heilformeln aus der Praxis der bewährtesten Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, und der berühmtesten klinischen Leherer Deutschlands. Ein Handbuch für practische Aerzte, Wundärzte und Geburtshelfer von einem practischen Arzte und Chirurgen. Zweite, verbesserte und sehr vermehrte Auflage. Leipzig, Hartmann, 1828. 8°. XVI, 454 S. Leder der Zeit mit Rückentitel und Rückenvergoldung, (gering beschabt). € 220,00
Holzmann-Bohatta VI, 7276; Hirsch/H. I, 118. - Das anonym erschienene umfassende Handbuch wurde von dem deutschen Mediziner Friedrich August von Ammon (1799-1861) verfasst. Bekannt wurde er vor allem durch seine Lehrtätigkeit in Dresden und als Leibarzt des sächsischen Königs Friedrich August II. "Ausgestattet mit den glänzendsten Geistesgaben, einer classischen Bildung, der wärmsten Liebe zu seiner Wissenschaft und dem eisernsten Fleisse, verbunden mit der vollendetsten Humanität, nahm er... unter den Notabilitäten der deutschen Wissenschaft einen hervorragenden Platz ein." (Hirsch/H. I, 120). -Enthält Arzneiformeln für den inneren und für den äußeren Gebrauch; Vorschriften; Hilfe bei Vergiftungen sowie ein umfangreiches Namens- und Sachregister. - Etwas angestaubt, unleserlicher Stempel auf Titel verso.
- - BRÄUNER, Johann Jacob. Thesaurus Sanitatis, Bestehet in einer der fürnehmsten und üblichsten Artzney-Mitteln beschriebenen Teutschen Apotheck und Material-Kammer, in welcher ohnmaßgeblich erinnert wird, Wie man die zu menschlicher Gesundheit benöthigte Medicamenta, so zu einer wohlgefaßten Apotheck erfordert werden, nicht nur bereiten... möge. Wie man alle zu der Artney dienende ... Materialien und Gewächs ... gebrauchen kann. Band IV in 2 Teilen ( von 4 Bänden). Frankfurt, Fleischer, 1725. 8°. Doppelblattgroßer Titel, 2 nn. Bl., 514 S. (S489-492 in Kopie), 17 nn. Bl.; 608 S., 5 nn. Bl. Leder der Zeit mit Rückenvergoldung und Rückenschild, (etwas beschabt, Kapitale leicht bestoßen). € 380,00
Zweite Ausgabe. - Blake 63; Ferchl 65. - Der in sich abgeschlossene Band 4 des Frankfurter Arztes Johann Jacob Bräuner enthält u.a. Rezepte für Essenzen und Tinkturen sowie mit Beschreibungen der Rohstoffe zur Herstellung von Medikamenten, darunter Caffee, Chocolata, Ingber, Pfeffer, Mandeln oder Tee. - S. 489-492 in Teil 1 in Kopie. - Leicht wasserrandig, etwas fingerfleckig, Titel verso mit stark geschwärztem Balken auf den Titel durchschlagend.
- - LOWER, Richard. Englisches Artzney-Büchlein, Das ist: Des weltberühmten Englischen Medici Hn.D.Lovveri, und unterschiedlicher anderer vortrefflichen Englischen Medicorum in London, nützliche, bewehrte und viel Jahr lang an vielen Menschen probirte und gut befundene Recepte und Artzney-Mittel ... allerhand Kranckheiten, Gebrechen und Schwachheiten des menschlichen Leibes, innerlich und äusserlich zu heilen... aus dem Englischen ins Hochteutsche übersetzet worden von M.C.Ludovici... 2 Bände und Anhang in 1 Band. Leipzig, Gleditsch, 1713-1715. 8°. Mit gestochenem Porträt. Etwas späteres Halbpergament mit einer Textseite des. 17 Jahrhunderts als Deckelbezugspapier, (gering fleckig). € 600,00
Angebunden:
FERNEL, Jean. Conciliorum Medicinalium Liber. Nunc denuo fidelius & accuratius quam antea editus... Cum indice accurato. Frankfurt, Wechel, 1585. 143 S.
1) Fünfte Auflage. - Wellcome III, 553. - Mit dem Anhang: "Haber-Beschreibung ... Als eine Universal-Medicin".
2) Diese Ausgabe nicht bei Wellcome. - Der französische Mediziner Jean Francois Fernel beschrieb als erster das Rückenmark und die Begriffe Pathologie und Physiologie gehen auf ihn zurück. -
Etwas gebräunt.
- - MITSCHERLICH, C.G. Lehrbuch der Arzneimittellehre. Zweite verbesserte Auflage. 3 Bände. Berlin, Bethge, 1847-1851. 8°. Schlichte Pappbände der Zeit, (etwas beschabt, Ecken und Kanten berieben und bestoßen). € 250,00
Um den dritten Band erweiterte zweite Ausgabe. - Hirsch/H. IV, 224. – Das von Karl Gustav Mitscherlich (1805-1871) veröffentlichte Lehrbuch war lange Zeit unübertroffen und nahm lange "eine ehrenvolle Stellung in der pharmakologischen Litteratur" (ADB 22, 22) ein. - »M. war der erste deutsche Pharmakolog, der die Bedeutung der Kenntniss des chemischen Verhaltens der Arzneimittel gegen die Bestandtheile des Organismus und die der Thierversuche überhaupt für die Entwicklung der Pharmakologie erkannte ... « (Hirsch). - Minimal stockfleckig.
- - ROLOFF, J.Christoph Heinrich. Anleitung zur Prüfung der Arzneykörper bey Apothekenvisitationen für Physiker, Aerzte und Apotheker. Magdeburg, Creuz'sche Buchhandlung, 1812. 4°. XXI, 49 S. Pappband der Zeit, (etwas berieben und fleckig). € 200,00
Erste Ausgabe. - Poggendorff II, 681. - Handbuch zur Überprüfung der Identität und Qualität von Arzneimittelvorräten. - Mit Leerseiten durchschossenes Exemplar, diese mit zahlreichen Einträgen. auf dem Titel findet sich die Anmerkung, dass die in der zweiten Auflage enthaltenen Verbesserungen beigeschrieben sind. - Minimal stockfleckig, Name (Dr. Kinscherf) mit grünem Buntstift auf Titel.
- - ROSENSTENGEL, Johann Jacob. Institutiones chymico-pharmacauticae. Das ist: Gründliche und deutliche Anweisung zur Apothecker-Kunst; Darinn nebst einem Historischen Vor-Bericht, von der Apothecker-Anfang, Fortgang, und heutigem Zustand.... beschrieben werden. Frankfurt, Friedrich Wilhelm Förster, 1718. 4°. Gestochenes Frontispiz, 12 nn. Bl., 1267 S., 41 (von 42) nn. Bl. Pergament der Zeit, (etwas fleckig und beschabt). € 1.800,00
Erste Ausgabe, selten. - VD18 11595159; Ferguson II, 294; Ferchl 455; nicht bei Blake, Waller, Wellcome, usw. - Der Autor, der sich auf dem Titel als Med.Doct. u Stadt-Physicus bezeichnet, hat hier ein umfassendes Werk über alle Bereiche des Apothekenwesens zusammengetragen. Es enthält Kapitel über die Einrichtung und Werkzeuge einer Apotheke, die Zubereitung von Arzneien, Salben und Tinkturen, das Brauen von Bier, usw. - Wie meist ohne das letzte, vermutlich Errata-Blatt. - Zeitgenössischer Besitzeintrag mit Siegel auf Innendeckel (Fr.Athansius Beyer. - Braunfleckig und teilweise stärker gebräunt, teils etwas wasserfleckig.
- - VALENTINI, Michael Bernhard. Polychresta exotica in curandis affectibus contumacissimis probatissima... ut et nova herniarum cura. Accedunt.... Dissertationes epistolicae varii argumenti. Frankfurt am Main, J.A.Jung, 1701. Klein-4°. 4 nn. Bl., 293 S., mit 6 Kupfertafeln. Pergament der Zeit mit Rückentitel, (gering beschabt). € 980,00
Zweite Ausgabe, selten. - VD18 15023214; vgl. Hirsch/H. V, 693 ff. - Erschien erstmals in der gerichtsmedizinischen Sammlung "Pandectae medico-legales...", herausgegeben von Valentini, 1700 bei Zunner in Frankfurt. - Enthält verschiedene von Valentini zusammengetragene Briefe anderer Wissenschaftler über die Nutzung exotischer Heilmittel und Drogen. Darunter u.a. ein Text über die Chinarinde, die Anwendung der Ipecacuanha, eine frühe Beschreibung (mit Kupfer) des Tabakklistiers und einen Text über das Geschlecht der Pflanzen von Camerarius. - Die Tafeln unter anderem mit einer Darstellung eines Stacheltiers. - Leicht stockfleckig.
PORTA, Giovanni Battista della. De Humana Physiognomonia libri IV. Qui ab extimis, quae in hominum corporibus conspiciuntur signis.... Editio postrema priori correctior. Frankfurt, Hoffmann für Fischer Erben, 1618. 8°. 6 nn., 2 w. Bl., 402 S., 21 nn. Bl., mit zahlreichen Textholzschnitten und Holzschnitt-druckermarke auf dem Titel. Pergament der Zeit mit neuerem Rückenschild, (etwas beschabt und gering fleckig). € 540,00
Wohl zweite in Deutschland gedruckte Ausgabe. - Wellcome I, 5199; Krivatsy 9182; Osler 3715; Hirsch-H. 612; vgl. Garrison-M. 150. - Gilt als eines der ersten Werke über Physiognomie. - "Della Porta preceded Lavater in attempting to estimate human character by the features. He was the founder of physiognomy, and this is one of the earliest works on the subject." (Garrison). - Gering stockfleckig, geschwärzter Stempel auf Titel verso.
PURMANN, Matthäus Gottfried. Grosser und gantz neugewunderen Lorbeer-Krantz Oder Wund-Artzney. In III. Theil und 127. Capitel abgetheilet. Darinne Ein jedweder Chirurgus aufs beste und Grund-richtigste sehen kan, was bey allen Wunden und Verletzungen des gantzen menschlichen Leibes ... vor Cur-Vortheile und Artzney-Mittel müssen angewendet werden... Zum andern mahl vermehrt heraus gegeben. Frankfurt, Leipzig, Rohrlach, 1705. 4°. Gestochenes Porträt, gestochenes Frontispiz, 14 nn. Bl., 784; 296 S., 28 nn. Bl., mit 12 Kupfertafeln. Pergament der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel, (etwas fleckig, leicht beschabt). € 900,00
Vierte Auflage. - Blake 366; vgl. Hirsch/H. IV, 690. - Mehrfach aufgelegtes und bekanntes Kompendium der Chirurgie. Es werden unter anderem Verletzungen, äußere Erkrankungen, Geschwüre und Krebs beschreiben. Die Tafeln zeigen Instrumente, Krankheitssymptome und Operationen (Trepanation, Staroperation, Mundoperation, Steinschneiden, Transfusion, u.a. - Der aus Schlesien stammende bekannte Wundarzt Matthäus Gottfried Purmann (1648-1721) "führte 1668 die erste Transfusion in Deutschland... mit Lammblut an einem Aussätzigen durch." (Hirsch/H.) - "Purmann was a skilful army surgeon - one of the most famous of the period" (Garrison/M. 2146). - Etwas gebräunt und fleckig. Namensstempel (Dr.Rudolf Deschmann auf Innendeckel, Porträt und Frontispiz verso, sowie auf dem Titel, leicht gelockert.
RAU, Wilhelm. Lehrbuch der Ohrenheilkunde für Ärzte und Studirende. Berlin, Hermann Peters, 1856. 8°. IX, 378 S., 1 nn. Bl., mit einigen Holzstichabbildungen im Text. Halbleinen der Zeit mit Rückentitel, (etwas beschabt und bestoßen). € 250,00
Erste Ausgabe. - Hirsch/H. IV, 732. - Der aus Schlitz in Hessen stammende Arzt Wilhelm Rau (1804-1861) wurde 1834 an die Universität Bern berufen. Er war der erste Professor für Augenheilkunde und ab 1841 begann er an der Klinik für Ophtalmologie auch Ohrenkranke zu behandeln. Er begründete somit die erste Klinik für Ohrenheilkunde auf dem europäischen Kontinent. - Minimal stockfleckig und gering angestaubt.
RUYSCH, Frederic. Opera Omnia Anatomico-Medico-Chirurgica. 3 Bände. Amsterdam, Jansson-Waesberge, 1721-1733. 4°. Mit gestochenem Titel (datiert 1720), gestochenem Portrait, 135 meist gefalteten Kupfertafeln, 7 Textkupfern und 2 Textholzschnitten. Restauriertes rotes Halbleder der Zeit mit Rückentitel, (Rücken neu eingefärbt und gefestigt, Bezugspapier erneuert). € 5.400,00
Sammelausgabe von insgesamt 44 Einzeltiteln (Titelblätter mit unterschiedlichen Jahressangaben), selten so komplett zu finden. - Wellcome IV 596 ff.; Blake 395; Osler 3869; vgl. Garrison/M. 389; Haller I, 530; Hirsch/H. IV, 934. - Enthält alle, bei Osler für die Werkausgabe angegebenen Schriften, teils mit anderen Erscheinungsjahren, sowie 4 weitere. - Der niederländische Anatom und Botaniker Frederik Ruysch (1638-1731) "hat sich 'hauptsächlich bekannt gemacht durch die grossen Verdienste, welche er sich um die anatomische Technik, namentlich um die durch ihn zu hoher Vollkommenheit gebrachte Gefässinjection erwarb... ausserdem hat R. ich auf anat. gebiete bekannt gemacht durch den Nachweis der Klappen in den Lymphgefässen und des Unterschiedes zwischen dem männlichen und weiblichen Skelet..." (Hirsch/H.) - Seine große Sammlung anatomischer Präparate verkaufte er 1717 an den Zaren Peter den Großen, der ein Schüler von ihm war. - Besonders bemerkenswert sind die Kupferstiche mit teils surrealen Darstellungen von anatomischen Details in Gläsern und Skelette in Kombination mit Blumen, Tieren und Details. - Unbeschnitten, teils leicht wasserrandig und stockfleckig. Gutes Exemplar.
SCHMIDT, Johann Adam. Handschriftlich hinterlassenes Lehrbuch der Materia medica. Revidirt und zum Druck befördert von seinem Freunde und Amtscollegen Wilhelm Joseph Schmitt. Wien, Kupffer und Wimmer, 1811. 8°. XVIII S., 1 nn. Bl., 515, XI S. Halbleder der Zeit mit Rückenschildern und reicher Rückenvergoldung, (leicht beschabt). € 280,00
Angebunden:
Ders. Vorlesungen über die syphilitische Krankheit und ihre Gestalten. Abgedruckt nach dem Manuscripti des Verfassers. Wien, Kupffer und Wimmer, 1812. XIV S., 2 nn. Bl., 184 S.
Erste Ausgaben. - Hirsch/H. V, 93.; NDB 23, 194. - Johann Adam Schmidt (1759-1809) wurde vor allem durch seine Tätigkeit als Augenarzt in Wien bekannt. - "Auch auf den Gebieten der medizinisch-pharmazeutischen Terminologie – er prägte den Begriff „Pharmakognosie“ – und der Behandlung von Geschlechtskrankheiten wirkte S. innovativ, so bei der Erforschung verschiedener Quecksilbertherapien bei der Syphilis." (NDB). - "Seine mit seltenen Talenten und Gelehrsamkeit verbundene Kunstfertigkeit, namentlich als Augenarzt, waren im In- und Ausland bekannt." (Hirsch/H.). - Etwas stockfleckig.
(STAHL, Georg Ernst). Der medicinischen Eröffnung Erster Haupt-Theil, bestehend in Zwölf Schlüsseln, durch welche die Gebrechen des menschlichen Leibes, wie auch die Cur dererselben nach der Allerneuesten Stahlianischen, sonderlich beliebten Lehr-Art... vorgezeiget werden.... 6 (von 12) Teilen in 1 Band. Leipzig, Coerner, 1724. 8°. 16 nn. Bl., 642 S. Pergament der Zeit, (leicht fleckig). € 280,00
Erste deutsche Ausgabe. - VD18 1095161X. - Die ersten 6, von 12 Teilen, basierend auf der Lehre des großen Systematikers Georg Ernst Stahl (1660-1734). - "Stahl was an epoch-making man both in medicine and in chemistry." (Ferguson S. 399). - Mit Abhandlungen zu den Blutflüssen, Nasenbluten, Menstruation, Reinigung nach der Geburt, Kopf-und Ohrenschmerzen, Zahnschmerzen, etc. - "Stahl (gilt als) der dritte in dem berühmten Dreigestirn der großen Systematiker des 18. Jahrh. neben Boerhaave und Hoffmann." (Hirsch/H. V, 384). - Minimal gebräunt.
6 (of 12) parts in 1 volume. Leipzig, Coerner, 1724. 8vo. 16 nn. ll., 642 pp. Contemporary parchment, (slightly spotted).- First German edition. - VD18 1095161X. - The first 6, of 12 parts, are based on the study of the great systematist Georg Ernst Stahl (1660-1734). - "Stahl was an epoch-making man both in medicine and in chemistry." (Ferguson S. 399). - With treatises on blood flow, nosebleeds, menstruation, postpartum cleansing, headache and earache, toothache, etc. - "Stahl (gilt als) der dritte in dem berühmten Dreigestirn der großen Systematiker des 18. Jahrh. neben Boerhaave und Hoffmann." (Hirsch/H. V, 384). - Minimal browned.
- - Praxis Stahliana, Das ist Herrn Georg Ernst Stahls ... Collegium practicum , Welches theils von Ihm privatim in die Feder dictirt ... Nunmehro aber aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzt, mit vielen Anmerkungen und Raisonnements... bekrafftiget und erläutert... von D. Johann Storchen, alias Hulderico Pelargo. Dritte Auflage. Leipzig, Wiolfgang Heinrich Schönermarck, 1745. 4°. 6 nn. Bl., 1440 S., 22 nn. Bl., mit 4 Textholzschnitten. Leder der Zeit mit Rückenschild und Blindprägung, (etwas beschabt und leicht bestoßen). € 720,00
Dritte deutsche Ausgabe. - VD18 10413537; Blake 430; vgl. Ferguson II, 411; Hirsch/H. V, 444 (Storch). - Der deutsche Mediziner, Chemiker und Alchemist Georg Ernst Stahl (1660-1734) zählt neben Boerhave und Hoffmann zu den großen Systematikern des 18. Jahrhunderts. Er war u.a. Hofarzt des Herzogs Johann Ernst von Sachsen-Weimar und später Leibarzt des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm I. - Im Bereich der Medizin gilt er als Begründer des "Animismus", stellt er doch, im Gegensatz zu seinen Kollegen, die Seele in den Mittelpunkt. Deren Zustand bezeichnet er als Ursache von Krankheit und Gesundheit, d.h. dass sie im Zentrum einer Therapie stehen muss. Seine Herangehensweise kann man heute als ein Vordenken der Psychosomatik bezeichnen. Dazu erkannte er auch die Heilwirkung von Fieber als Abwehrreaktion des Körpers. - "Auch die Medizingeschichte betrachtet S. als eine Pioniergestalt, denn sein Konzept des Animismus war mit bestimmend für die Entstehung des Vitalismus und der Romantischen Naturphilosophie." (NDB 25, 34). - Mit einigen Anmerkungen auf den Vorsätzen und im Text sowie Unterstreichungen von alter Hand, teils leicht wasserrandig, Titel am unteren Rand etwas knapp beschnitten.
TEICHMEYER, Herm(ann) Frid(rich). Elementa Anthropologiae sive theoria corporis humani in qua omnium partium actiones ex recentissimis inventis anatomicis et rationibus tum physicis tym chymicis tum denique mechanicis, declarantaur. Editio altera auctior et emendatior. Jena, Bielck, 1739. Klein-4°. 8 nn. Bl., 286, 12 nn. Bl., mit 1 gefalteten Kupfertafel. Halbpergament der Zeit mit Rückentitel, (berieben und angestaubt, Kapitale gestaucht, Bezugspapier teils abgelöst). € 480,00
Angebunden: Ders. Institutiones Medicinae Pathologicae et practicae in usum auditorum conscriptae. Jena, Melchior, 1741. 4 nn. Bl., 448 S., 12 nn. Bl.
1) Überarbeitete Ausgabe des erstmals 1718 erschienenen Werkes. - Blake 446; vgl. Hirsch-H. V, 529; ADB 37, 543.
2) Erste Ausgabe. - Blake 446; Hirsch-H. V, 529; ADB 37, 543.
Hermann Friedrich Teichmeyer (1685-1744) erwarb 1717 eine Professur für Experimentalphysik, 1719 eine Professur für Medizin und 1727 für Anatomie, Chirurgie und Botanik an der Universität Jena. Bekannt wurde er in erster Linie als Pionier der Gerichtsmedizin sowie durch die Erfindung der sympathetischen (Kobalt)-Tinte (Poggendorff II, 1076). - Durchgehend etwas gebräunt bzw. stock- und wasserfleckig. Name (Kinscherf) auf fliegendem Vorsatz.
VETERINÄRMEDIZIN - BOURGELAT, (Claude). Lehrbegriff der Medicinischen Materie, oder Beschreibung der einfachen Arzeneyen nach ihren Wirkungen; nebst dem Medicinischen Formeln. Zum Gebrauche der Lehrlinge in der königl. Vieharzeneyschule zu Lyon. Aus dem Französischen übersetzt. Leipzig, Weidmanns Erben, 1766. 8°. XXIV, 502 S. Pappband der Zeit mit handschtiftlichem Rückenschild, (berieben, Ecken und Kanten bestoßen). € 840,00
Erste deutsche Ausgabe, sehr selten. - Vgl. Wellcome II, 214 (franz. Ausgabe). - Claude Bourgelat (1712-1779), Beamter für Hippologie und Veterinärmedizin in Frankreich, gründete 1761 die weltweit erste veterinärmedizinische Schule in Lyon. - Mit Beschreibungen der verschiedenen Arzneien, deren natürliche Bestandteile, sowie zahlreichen Rezepten. - Leicht braunfleckig, Name von alter Hand auf Titel und Vorsatz.
8vo. XXIV, 502 pp. Contemporary boards with handwritten label on spine, (rubbed, corners and edges bumped). - First German edition, very rare. - Cf.Wellcome II, 214 (French edition). - Claude Bourgelat (1712-1779), official for hippology and veterinary medicine in France, founded the world's first veterinary school in Lyon in 1761. - With descriptions of the different medicines, their natural components, as well as numerous prescriptions. - Slightly brown-stained, name by old hand on title and prepaper.
WITHERS, Thomas. Bemerkungen über die Fehler, die bey dem Gebrauch der Arzneymittel begangen werden. Aus dem Englischen übersetzt. Leipzig, Weidmanns Erben und Reich, 1776. 8°. XVI, 366 S. Halbleder der Zeit mit Rückenvergoldung, (etwas beschabt). € 300,00
Erste Ausgbe. - Blake 493. - Mit Kapiteln zur unsachgemäßen Anwendung des Aderlassens, von Brech- und Abführmitteln, schweißtreibenden Mitteln, von Blasenpflastern, Stimulantien, darunter Wein, Sedidativen, darunter Tee, Kaffee, Tabak, Mohn, etc., sowie von stärkenden Mitteln. - Durchgehend etwas stockfleckig.
8vo. XVI, 366 pp. Contemporary half calf with gilding on spine, (slightly rubbed). - First edition.- Blake 493. - With chapters on the improper use of bloodletting, emetics and laxatives, sweat-inducing substances, bladder plasters, stimulants, including wine, sedatives, including tea, coffee, tobacco, poppy seeds, etc., and tonic substances. - Throughout somewhat foxed.
ZAHNMEDIZIN - HUNTER, John. Natürliche Geschichte der Zähne und Beschreibung ihrer Krankheiten. Aus dem Englischen übersetzt. 2 Teile in 1 Band. Leipzig, Weidmanns Erben und Reich, 1780. 8°. 3 nn. Bl., 296 S., 8 nn. Bl., mit 8 gefalteten Kupfertafeln. Halbleder der zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung, (etwas beschabt, leicht fleckig). € 2.000,00
Erste deutsche Ausgabe. - Weinberger 70; Blake 226;Wellcome III, 317; Hirsch/H. III, 344; vgl. Garrison/M. 3675-3676. - Grundlegendes Werk zur Zahnmedizin. Der englische Mediziner John Hunter (1728-1793) setzt sich als einer der ersten wissenschaftlich mit der Anatomie, Physiologie und Pathologie der Zähne auseinander. Besonders hervorzuheben sind seine Versuche Zähne zu transplantieren. - Die hier vorliegende deutsche Ausgabe verbindet die beiden 1771 und 1778 erschienenen Titel "The natural history of the human teeth" und "A practical treatise on the diseases of the teeth" in einem Band. - "This classical work revolutionized the practice of dentistry and provided a basis for later dental research." (Garisson/M.). - Minimal stockfleckig. Sehr schönes Exemplar.
- - MAURY, F. Treatise on the Dental Art, founded on actual experience. Translated from the French with notes and additions, by J.B.Savier. Philadelphia, Lea and Blanchard, 1843. 8°. 324 S., m.242 (recte 241) lithogr. Abb.a.Taf. u. 45 Abb. im Text. HLwd. goldgepr. € 750,00
Erste englische Ausgabe, selten. - Vgl. Crowley 949; Hisch-H. IV, 126; Weinberger 95. - Berühmtes Standardwerk, das in mehreren Auflagen und Übersetzungen erschienen ist. Maury nahm für sich die Erfindung der Sonde in ihrer heutigen Form in Anspruch. - Stockfleckig, Name auf Titel.
8vo. 324 pp., with 242 (recte 241) lithographed illustrations on plates and 45 illustrations in text. Half cloth with gilding. - First English edition, rare. - Cf. Crowley 949; Hisch-H. IV, 126; Weinberger 95 - Famous standard work published in several editions and translations. Maury claimed the invention of the probe in its present form. - Foxed, name on title.
ZITTMANN, Joh(ann) Fridrich. Medicina Forensis. Das ist: Eröffnete Pforte zur Medicin und Chirurgie, Anweisende Hochlöbl. Medicinischen Facultät zu Leipzig hoch vernünfftig ertheilte Aussprüche und Responsa, Über allerhand schwere, zweiffelhaffte und in die Medicin, auch Chirurgie lauffende Fragen und Fälle... Frankfurt/M., auff Kosten einiger Mit-Glieder der Societät, 1706. 4°. 12 nn. Bl., 1648 S., 10 nn. Bl., mit 4 Kupfertafeln. Pergament der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel, (minimal fleckig). € 840,00
Erste und einzige Ausgabe. - Waller 10495. Hirsch-H. V, 1048. - Umfangreiche Sammlung von Krankheitsfällen, bei denen die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig um Gutachten ersucht wurde. Diese, hier zusammengestellten Anfragen, Diagnosen und Gutachten aus der Zeit zwischen 1650 und 1699 sind durch Register erschlossen. - Der königlich polnische und kurfürstlich sächsische Generalstabsarzt Johann Friedrich Zittmann (1671-1757) wurde vor allem durch seine Behandlung der Syphilis mit dem nach ihm benannten, wenn auch schon vorher bekannten Heilmittels aus einem Sud der Wurzel der Stechwinde, "Decoctum Zittmanni" bekannt. - Stellenweise stark gebräunt, sonst gutes Exemplar.
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